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Schlechte Noten

Was tun bei schlechten Noten? – Nur nicht die Nerven verlieren!

Im Februar ist Halbzeit in der Schule. Es gibt Zeugnisse! Kinder und Eltern erhalten einen Überblick über bisher erbrachte Leistungen. Nicht immer fallen die Noten gut aus, was Müttern und Vätern oft große Sorgen bereitet. Sofort sehen sie die Zukunft des Sprösslings gefährdet, weil eine solide Schulausbildung einen hohen Stellenwert hat. Deshalb setzen Eltern ihre Kinder – hin und wieder unbeabsichtigt – unter Druck und lösen damit Stress aus. Die Folge davon: Das Kind resigniert und ist überfordert. Müdigkeit, Erschöpfung und mangelnde Konzentrationsfähigkeit sind Folgen von Überforderung. Die Noten werden dadurch wahrscheinlich nicht besser, sondern noch schlechter. Doch wie reagieren Eltern richtig auf schlechte Noten?

Ruhig bleiben und nach Lösungen suchen

Natürlich sind Eltern enttäuscht, wenn das Kind ein schlechtes Zeugnis nach Hause bringt. Doch auch das Kind ist traurig, vielleicht frustriert oder gar verzweifelt. Kein Schulkind schreibt mit Absicht schlechte Noten und es ist sich durchaus der Konsequenzen bewusst, die daraus resultieren können. Sitzenbleiben ist kein erstrebenswertes Ziel. Es gibt viele Ursachen und Gründe für schlechte Noten. Manchmal wurde der Unterrichtsstoff nicht verstanden, vielleicht auch zu wenig oder nicht effektiv gelernt. Gelegentlich ist eine schlechte Organisation schuld daran. Vielleicht gibt es Probleme mit den Klassenkameraden, mit Lehrern oder in der Familie. Lernschwächen und -blockaden sowie Prüfungsangst können ebenfalls Gründe dafür sein. Auch wenn es schwerfallen mag: Mütter und Väter sollten keinesfalls ihre Enttäuschung zeigen, nicht schimpfen und erst recht nicht bestrafen. Viel besser ist es, gemeinsam nach den Ursachen zu forschen und gute Lösungen zu finden.

Jedes Kind ist einzigartig und wertvoll

Noten geben Auskunft über schulische Leistungen, das ist richtig! Schule ist zwar wichtig, doch glücklicherweise nicht alles, was zählt. Viele Begabungen und Talente finden im Schulzeugnis keine Beachtung, obwohl diese Fähigkeiten für einen erfolgreichen Werdegang und Lebensweg genauso oder noch bedeutsamer und wertvoller sind als eine gute Note in Deutsch oder Mathe. Jedes Mädchen und jeder Junge besitzt großartige Talente und wunderbare Eigenschaften. Eltern sollten sich dessen bewusst sein und der Tochter oder dem Sohn die eigenen Stärken aufzeigen. Wertschätzung gibt Kraft und macht Mut.

Lösungswege finden und umsetzen

Selten werden Kinder allein imstande sein, ihre schulischen Leistungen zu verbessern. Die Unterstützung der Eltern ist dringend erforderlich. Bevor jedoch eine Lösung gefunden werden kann, muss erst die Ursache erkannt werden. Was ist schiefgelaufen? Oft bedarf es einigen Fingerspitzengefühls, dies herauszufinden. Ein Gespräch mit den Lehrern könnte hier hilfreich sein und Aufschluss geben. Gerade dann, wenn Probleme auftreten, ist eine gute Kommunikation zwischen Eltern, Lehrern und Kind wichtig und zielführend. Pädagogische Unterstützung erleichtert den Weg aus der Krise heraus. Lehrer und Lehrerinnen haben das Sachverständnis und oft nützliche Tipps parat für die weitere Vorgehensweise.

Bei zwischenmenschlichen Problemen mit Klassenkameraden oder Mobbing müssen ohnehin Pädagogen und Schulleitung unterstützen. Um Wissenslücken zu schließen, die vielleicht durch falsches oder zu wenig Lernen entstanden sind, können die Lehrer zusätzliches Übungsmaterial zusammenstellen. Gibt es große Schwierigkeiten mit dem Unterrichtsstoff, ist möglicherweise Nachhilfeunterricht eine gute Idee. Hin und wieder gibt es Nachhilfeangebote sogar an der Schule: Hier übernehmen Lehrer und Lehrerinnen den Zusatzunterricht oder ältere Schüler und Schülerinnen aus den höheren Klassenstufen. Gibt es kein schulinternes Angebot, lohnt sich die Anmeldung bei einem zertifizierten Nachhilfeinstitut.

Besser organisiert durch mehr Struktur im Alltag

Heutzutage sind nicht nur viele Kinder und Jugendliche, sondern auch ganze Familien schlecht organisiert. Das ist sicherlich dem geschuldet, dass jedes Familienmitglied viel um die Ohren hat. Die Eltern sind berufstätig, jeder hat seine Hobbies und eine Vielzahl weiterer Verpflichtungen. Man hetzt von hier nach dort, um alles unter einen Hut zu bringen. Dass dabei die Struktur über kurz oder lang auf der Strecke bleibt, ist beinahe vorprogrammiert. Es lohnt sich deshalb, den familiären Tagesablauf genauer zu betrachten und zu überdenken. Es mag banal klingen, doch mehr Struktur und Ordnung im Alltag tragen dazu bei, Stress zu vermeiden. Denn auch Stress durch unzureichende Organisation der schulischen Dinge kann zu schlechten Noten führen. Was kann wie geändert und verbessert werden? Wo ist ein anderes Zeitmanagement sinnvoll?

Sieben Tipps, um Chaos zu vermeiden

1. Entspannt in den Tag starten

Stress am Morgen, weil die Zeit knapp wird, ist für die ganze Familie auf Dauer eine große Belastung. Die Lösung dafür ist simpel: Lieber etwas früher aufstehen, gemeinsam frühstücken, in aller Ruhe in den Tag starten. Genügend Zeit für den Weg zur Schule oder zur Arbeit (bei den Erwachsenen) einplanen.

2. Schon am Abend Vorbereitungen für den Morgen treffen

Was wird am nächsten Schultag benötigt? Müssen Arbeiten oder Informationszettel unterschrieben werden? Werden Sportsachen gebraucht? Am besten wird der Ranzen – gleich nach Erledigung der Hausaufgaben – für den folgenden Tag gepackt. Das spart viel Zeit am Morgen.

3. Aufgeräumter Arbeitsplatz in einem ruhigen Umfeld

Jedes Schulkind sollte einen Platz zum Lernen und Hausaufgaben machen haben. Ein übersichtliches Ordnungssystem für die Schulmaterialien ist nützlich. Ein aufgeräumter Schreibtisch fördert die Konzentration. Aufgaben werden schneller und effektiver erledigt, wenn es keine Ablenkungen dabei gibt. Spielsachen, Tablet, Smartphone haben am Arbeitsplatz während des Erledigens der Hausaufgaben nichts zu suchen.

4. Pausen machen

Auch wenn der Schulalltag noch so stressig sein mag, und jede Menge Aufgaben erledigt werden müssen: Auszeiten sind zwingend erforderlich. Körper und Geist brauchen Pausen. Jeder Mensch – egal ob klein oder groß – benötigt Zeit für sich selbst, die er vollkommen selbst bestimmt nutzen kann. Das kann Sport sein, das Lieblingshobby, ein Treffen mit Freunden. Alles, was guttut, ist erlaubt.

5. Hausaufgabenheft führen und Liste schreiben

Aufschreiben bringt Struktur! Wer sich die Hausaufgaben notiert, vergisst sie garantiert nicht. Stehen viele verschiedene Projekte an? Liste schreiben und dabei die Prioritäten festlegen. Was muss zuerst erledigt werden und was ist schon fertig? Abhaken oder durchstreichen!

6. Übersichtliche Heftführung

Es ist ratsam für Eltern, einmal einen Blick in die Hefte des Sprösslings zu werfen. Manchmal herrscht dort nämlich Chaos. Schulkinder sollten früh lernen, ihre Notizen und Hefteinträge besser zu strukturieren. Eine unterstrichene Überschrift und ein Text in sauberer Schrift, erleichtern das Lernen ungemein. Übrigens können sich schon Erstklässler – mit etwas Hilfe und Unterstützung – eine ordentliche Heftführung aneignen.

7. Den Tag ruhig ausklingen lassen

Wann ein Kind abends schlafen gehen sollte, hängt natürlich vom Alter ab. Das Schlafbedürfnis des Einzelnen ist außerdem sehr individuell. Der eine braucht mehr, der andere weniger Schlaf, um sich früh fit und ausgeruht zu fühlen. Fernsehen ist sicherlich nicht die ideale Beschäftigung vor dem Schlafen. Wie wäre es stattdessen mit einem guten Buch?

Wenn alles nichts hilft

Manchmal lassen sich schulische Defizite trotz aller Anstrengungen nicht mehr aufholen. Das Lernziel wird nicht erreicht, eine Wiederholung der Klasse ist unumgänglich. Ein Drama? Seien wir einmal ehrlich: Eher nicht!

Eine “Ehrenrunde” kann auch eine Chance sein. Manchmal bewirkt schon ein neuer Klassenverband wahre Wunder. “Sitzenbleiben” beeinflusst auch den weiteren Werdegang nicht nachhaltig. Selbst namhafte Persönlichkeiten hatten Zeiten, in denen sie mit schulischen Dingen “auf dem Kriegsfuß” standen. Die beiden großen Dichter Gerhart Hauptmann und Thomas Mann waren beispielsweise in der Schule gar nicht gut. Der damalige Reichskanzler Otto von Bismarck, der ehemalige bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber und Winfried Kretschmann, der Ministerpräsident von Baden-Württemberg, mussten ein Schuljahr wiederholen. Und denken wir an den Physiker Albert Einstein, der nunmehr als bekanntester Wissenschaftler der Neuzeit gilt: Er blieb – entgegen zahlreicher Gerüchte – zwar nicht sitzen, verließ die Schule jedoch zunächst ohne einen Abschluss.

Es lohnt sich also, gelassen zu bleiben, denn das schont die Nerven und trägt zu einem harmonischen Familienleben bei. Das wiederum macht Kinder stark für das Leben.

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