Botanischer Garten Bochum
Die Ruhr-Uni Bochum ist nicht gerade als architektonische Schönheit bekannt. Direkt dahinter findet Ihr allerdings ein Naherholungsgebiet, das Botaniker zu den zehn schönsten Gärten in Deutschland zählen. Der Botanischer Garten Bochum bietet Euch die Gelegenheit, das ganze Jahr über einheimische und exotische Pflanzen zu bewundern. Zwischen dem Campus der Ruhr-Uni und dem Lottental gelegen, lädt die Gartenanlage nicht nur die Studierenden zu einem erholsamen Spaziergang ein. Das Gelände mit seinen großen Freiflächen und den Gewächshäusern steht jedem Besucher offen – und das bei freiem Eintritt
Naherholung an der Ruhr-Uni seit 1971
50 Jahre Botanischer Garten Bochum: Im Jahr 2021 feiert die Gartenanlage ihr großes Jubiläum. Die Planungen starteten schon kurz nach der Aufnahme des Lehrbetriebs an der Ruhr-Uni in 1965. Ein Jahr später begannen die Vorarbeiten für die Gartenanlage, wiederum zwei Jahre später entstanden die ersten Freiflächen. Die erste Anlage öffnete schließlich 1971 ihre Pforten für die Öffentlichkeit. Seitdem dienen die zahlreichen Pflanzen aus aller Welt den Studierenden als Anschauungsobjekt und bieten der Öffentlichkeit Erholung vom Großstadttreiben.
Botanischer Garten Bochum: Das bedeutet eine spannende Entdeckungsreise für Familien, von der Pflanzenwelt der Alpen bis hin zu robusten Gewächsen aus der Wüste. An den Sommerwochenenden kann es im Botanischen Garten Bochum schon einmal voll werden. Angesichts der großen Pflanzenvielfalt ergreift die meisten Besucher allerdings ein andächtiges Staunen, sodass Ihr selbst zu Stoßzeiten einige entspannte Stunden auf dem 13 Hektar großen Gelände verbringen könnt.
Am Nachmittag die Pflanzenwelt der ganzen Welt erkunden
Möchtet Ihr einmal um die ganze Welt reisen, ohne das Ruhrgebiet zu verlassen? Der Botanische Garten Bochum macht das möglich. Mit rund 15.000 Pflanzenarten aus allen Erdteilen besitzt er eine der größten botanischen Sammlungen in ganz Deutschland. Im Freiland kultivieren die Studierenden der Ruhr-Uni etwa 1.200 Gehölzarten. Bei einen Spaziergang durch die Anlage lernt Ihr die Vielfalt der Pflanzenwelt kennen und erfahrt, in welcher Beziehung die Gewächse zu ihrer Umwelt stehen. Die Freiflächen teilen sich in die Vegetationszonen der Kontinente Europa, Asien und Nord-Amerika ein. Pflanzen, die in unseren klimatischen Bedingungen nicht gut gedeihen, sind in den Gewächshäusern untergebracht.
In den Botanischen Garten Bochum gelangt Ihr über gleich mehrere Eingänge. Seid Ihr mit dem Auto unterwegs, nutzt Ihr am besten den barrierefreien Haupteingang an der Südstraße. Parkmöglichkeiten findet Ihr in direkter Nähe. Wer dem Botanischen Garten Bochum mit dem Fahrrad einen Besuch abstatten möchte oder auf einer Wandertour vorbeischaut, kann auch den Eingang Lottental oder den Eingang Beckmannshof im Westen nutzen. Im Osten liegt der Eingang Kalwes.
Ein Rundgang durch die Schaugewächshäuser
Nah am Haupteingang liegt das Seerosenhaus. Hier seht Ihr, welch erstaunliche Größe die Wasserpflanzen erreichen können. Direkt daneben befindet sich das Tropenhaus. Auf einer Fläche von 713 Quadratmetern wachsen Pflanzen bis in 17 Meter Höhe. Bananenstauden, Palmen und Kaffeesträucher sorgen für wahres Dschungelfeeling. Im dichten Blätterdach tummeln sich auch einige exotische Vögel. Weiter geht es in die Savannenhäuser, in denen robuste Pflanzen vom afrikanischen Kontinent und aus Australien gedeihen. Aus den subtropischen Zonen Südafrikas, Südamerikas und Madagaskars stammen die Pflanzen im Wüstenhaus. Sehenswert sind die eindrucksvollen Kakteen, die so manchen Besucher überragen.
Welche Pflanzen sich in der Bergwelt wohl fühlen, erfahrt Ihr im Alpinum. Ein Besuch lohnt sich vor allem im Frühling, wenn Enzian, Krokus und Alpenrosen in voller Blüte stehen. Doch nicht nur die Pflanzenwelt der Alpen präsentiert sich hier, Ihr könnt auch Gewächse vom Himalaja und anderen Gebirgsketten bestaunen. Rundherum surren Wildbienen und Libellen und kleine Feuersalamander huschen über den Boden.
Viel Spaß auf Entdeckungstour mit Kindern
Botanischer Garten Bochum: Das ist auch für Kinder ein spannendes Ausflugsziel. Schließlich können die Kleinen hier einige Pflanzen entdecken, die sie so zuvor noch nie gesehen haben. Mannshohe Kakteen, Schlingpflanzen, in allen Farben blühende Orchideen und einheimische Arzneipflanzen: Im Botanischen Garten gibt es so viel zu entdecken, dass man gar nicht weiß, wohin man zuerst schauen soll. Wo kommt eigentlich der Kakao her, aus dem leckere Schokolade gemacht wird? Wie wachsen Mangos heran? Und was verbirgt sich hinter der ostafrikanischen Wunderbeere? So manche lehrreiche Information aus der Pflanzenwelt wird nicht nur die jungen Besucher, sondern auch ihre Eltern in Erstaunen versetzen.
Kleine Entdecker können sich im Botanischen Garten Bochum sogar auf Zeitreise in die Urzeit begeben. Dafür musst Ihr nur am Tertiärteich vorbeischauen. Im Zeitalter des Tertiärs vor etwa 70 bis 2 Millionen Jahren war es in Mitteleuropa noch subtropisch warm. Die Temperatur lag im Jahresdurchschnitt bei 22 °C – kum ein Vergleich zu den 10,6 °C, die heute im Jahr durchschnittlich in Bochum erreicht werden. Dieses Klima bot die idealen Bedingungen für Sumpfzypressen, Mammutbäume und Magnolien, Pflanzen, die sich heute in Ost-Asien und Nord-Amerika finden. Einige von ihnen sind auch heute noch in Bochum heimisch, nämlich genau hier am Tertiärteich. Die Sumpflandschaft vermittelt Euch einen Eindruck davon, wie es in Mitteleuropa vor gut 20 Millionen Jahren ausgesehen hat.
Botanischer Garten Bochum: Entspannen im Chinesischen Garten
Habt Ihr den Kopf voll von all den Eindrücken, mit denen der Botanische Garten Bochum aufwartet? Entspannung findet Ihr im Chinesischen Garten im südöstlichen Teil der Anlage. Der Gartenbereich im südchinesischen Stil wurde 1990 unter Anleitung von Spezialisten der Tongji-Universität Shanghai erbaut. Mehr als 600 Tonnen Gestein formen eine beeindruckende Felslandschaft. Naturstein, Holz und Ziegel ergeben originalgetreu nachempfundene Bauten. Alle Bauteile wurden in China vorproduziert und in Bochum zusammengefügt. Die Farben Weiß, Schwarz, Grau und Rot herrschen vor und bieten auch dem Auge Ruhe.
Der Chinesische Garten trägt den Namen Qian Yuan, Qians Garten. Benannt ist der nach dem Schriftsteller Tao Qian, der in seinem Werkt “Pfirsichblütenquell” ein überirdisch schönes Tal beschreibt. Schön und fast abgeschieden von der Außenwelt erscheint auch der Chinesische Garten. Ein Rundweg führt durch die etwa 1.000 Quadratmeter große Anlage um die Wasserfläche im Zentrum. Während Ihr unter den verwinkelten Mauern und Felsformationen hindurch spaziert, lauscht Ihr dem Rauschen von Wasserfällen. Im Wasser tummeln sich farbenfrohe Kois und andere Fische. Lasst Euch ein paar Minuten in einer der zahlreichen kleinen Nischen am Teich nieder und schaut dem bunten Treiben zu.
Was gibt es beim Besuch zu beachten?
So verlockend die Blumen und Früchte auch aussehen: Pflücken und sammeln dürft Ihr im Botanischen Garten Bochum nichts. Bleibt bei Euren Spaziergängen auf den Wegen und betretet auch scheinbar leere Pflanzenflächen nicht. Klettern ist ebenfalls nicht gestattet. Passt auch in der Nähe der Wasserflächen auf. Es besteht die Gefahr des Ertrinkens. Die Parkordnung untersagt außerdem das Ballspielen, Grillen, Alkohol und Drohnen.
Botanischer Garten Bochum: Ist Fotografieren und Filmen erlaubt?
Schöne Pflanzen und exotische Tiere möchten viele Hobbyfotografen natürlich gerne für die Ewigkeit festhalten. Für private, nicht-kommerzielle Zwecke ist das Fotografieren und Filmen auch ohne Weiteres erlaubt. Sobald Ihr mit größerem Equipment unterwegs seid, zum Beispiel separate Blitz- und Beleuchtungsinstrumente wie Reflektoren mitnehmt, gelten Eure Fotos allerdings als professionelle Aufnahmen. Für die braucht ihr eine spezielle und kostenpflichtige Genehmigung.
Botanischer Garten Bochum: Dürft Ihr Eure Hunde mitnehmen?
Hunde dürfen mit in den Botanischen Garten Bochum. Auf den Freiflächen sind sie erlaubt, solange Ihr sie an der kurzen Leine haltet. Besucht Ihr die Gewächshäuser, müssen sie allerdings draußen bleiben.
Botanischer Garten Bochum: Anfahrt mit dem PKW
Der schnellste Weg zum Botanischen Garten Bochum führt über das Autobahnkreuz Bochum/Witten (A43 und A44). Von der A43 aus nehmt Ihr die Abfahrt 19, Bochum-Querenburg, und folgt den Schildern in Richtung Ruhr-Universität.
Tipp: Um die Gartenanlage leichter zu finden, gebt “Universitätsstraße 160” oder die GPS-Koordinaten 51.444761, 7.269031 ins Navi ein.
Parkplätze findet Ihr zwischen der Fachhochschule und dem Botanischen Garten. Während der Vorlesungszeit sind diese unter der Woche allerdings oft belegt, sodass Ihr lieber mit dem Rad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln anreist.
Anfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln
Fahrt Ihr mit dem Bus, steigt Ihr in die VRR Buslinie 339 ein und lasst Euch bis zur Haltestelle Botanischer Garten Bochum bringen.
Botanischer Garten Bochum: Wie viel kostet der Eintritt?
Der Eintritt in den Botanischen Garten Bochum ist grundsätzlich frei. Wollt Ihr tiefere Einblicke in die Pflanzenwelt gewinnen, könnt Ihr an einer kostenpflichtigen Führung teilnehmen.
Beliebte Führungen finden zum Beispiel zu folgenden Themen statt:
– Tropenreise durch die Schaugewächshäuser
– Kakteen und andere Sukkulenten
– Orchideen
– Arzneipflanzen
– der Chinesische Garten
– allgemeine Freilandführungen
In der Regel dauern die Führungen rund 90 Minuten. Die maximale Teilnehmeranzahl je Gruppe liegt bei 20 Personen. Die Preise je Gruppe:
– werktags: 70,00 Euro
– Samstage, Sonn- und Feiertage sowie außerhalb der Öffnungszeiten: 120,00 Euro
Interessiert Ihr Euch für eine Führung, wendet Euch am besten per E-Mail an das Sekretariat des Botanischen Gartens: bota@ruhr-uni-bochum.de
Botanischer Garten Bochum: Das gastronomische Angebot
Ein eigenes gastronomisches Angebot gibt es im Botanischen Garten Bochum nicht. Es empfiehlt sich also, Getränke und ein paar Snacks mitzunehmen. In direkter Nähe der Gartenanlage findet Ihr außerdem einige Restaurants, in denen Ihr Euch zum Mittagessen niederlassen könnt. Direkt nebenan liegt zum Beispiel der historische Beckmanns Hof. Seit 2012 dienen die Räumlichkeiten als Tagungszentrum und beherbergen auch ein Restaurant. Von 11:30 Uhr bis 14:00 Uhr gibt es hier Mittagsgerichte.
Öffnungszeiten Botanischer Garten Bochum
Die Öffnungszeiten unterscheiden sich je nach Saison.
Freiland:
– April bis September: 9:00 – 18:00 Uhr
– Oktober bis März: 9:00 – 17:00 Uhr
Gewächshäuser:
– April bis September: 9:00 – 17:00 Uhr
– Oktober bis März: 9:00 – 15:30 Uhr
Chinesischer Garten:
– April bis September: 9:00 – 18:00 Uhr
– Oktober bis März: 9:00 – 16:00 Uhr
Bei Schnee und Eisglätte bleibt der Botanische Garten Bochum geschlossen und Betreten erfolgt auf eigene Gefahr.
Extratipp: Macht einen Abstecher ins Lottental!
Habt Ihr nach einem Gang durch den Botanischen Garten noch nicht genug von der Natur, wartet anschließend das Lottental auf Euch. Die Gartenanlage ist ein idealer Ausgangspunkt, um das Tal und den Kemnader See zu erkunden. Neben der Ruhr-Uni beginnt auch ein historischer Bergbauwanderweg. Achtet lediglich darauf, die Wege im Lottental nicht zu verlassen. Es besteht Einsturzgefahr durch Tagesbrüche.